Ameisen im Sandkasten
Kinder sind große Fans von Sandkästen. Doch Ameisen und andere Insekten wie Kellerasseln (Porcellio scaber) und Ohrwürmer (Dermaptera) schätzen den Sandkasten ebenfalls als Rückzugsort. Zwar sind Kellerasseln und Ohrwürmer harmlose Zeitgenossen, aber der Ekelfaktor ist bekannt. Verständlich, dass Eltern weder Ameisen noch andere Krabbler im Sandkasten ihrer Kinder sehen wollen.
Sind Ameisen im Sandkasten gefährlich?

Ameisen sind in kürzester Zeit in der Lage, einen Sandkasten zur neuen Kolonie zu erklären und ihn zu bevölkern. In einer sauberen Sandkiste kann es innerhalb von zwei Tagen vor lauter Ameisen wimmeln. Wenn im Sandkasten das große Krabbeln herrscht, handelt es sich in aller Regel um die schwarze Wegameise (Lasius niger) oder die rote Gartenameise (Myrmica rubra).
Schwarze Ameisen sind lästige, aber für den Menschen harmlose Insekten. Die rote Ameise ist mit einem Giftstachel ausgestattet. Der Stich dieser Ameise kann unangenehme Schmerzen verursachen. Er ist vergleichbar mit der Berührung einer Brennnessel und ein häufiger Grund, warum bei spielenden Kindern plötzlich Tränen fließen. Bis auf den kurzen Schmerz ist der Stich normalerweise ungefährlich. Bei manchen Menschen besteht durch einen Stich dieser Ameise allerdings das Risiko einer allergischen Reaktion.
Warum bevorzugen Ameisen den Sandkasten?
Dass sich einzelne Ameisen in den Sandkasten verirren, lässt sich nicht verhindern. Siedelt sich allerdings ein ganzes Volk an und baut ein Nest, hat das plausible Gründe. Viele Eltern decken ihre Sandkisten mit einer Kunststoffplane oder einem Deckel ab, um Katzenkot und Laub fernzuhalten. Doch gerade dieser perfekte Schutz von oben erhöht das Risiko eines Ameisenbefalls.
Eigentlich ist Quarzsand für Ameisen als dauerhafter Nistplatz nur bedingt geeignet, da ihre Gänge im trockenen Sand sehr leicht einbrechen. Doch für die kleinen Krabbler bietet ein abgedeckter Sandkasten trotzdem oft perfekte Bedingungen. Unter der Abdeckung ist es in der Regel feuchtwarm und die Tiere sind vor direkten Umwelteinflüssen geschützt. Wenn die Ameisen dann noch einen direkten Zugang zum Erdboden unterhalb des Sandkastens haben, ist die Chance hoch, dass sie sich dort ansiedeln.
Was hilft gegen Ameisen im Sandkasten
Bei einem hartnäckigen Befall des Sandkastens sind gängige Hausmittel gegen Ameisen, die sich beim Einsatz in der Wohnung bewährt haben, nicht sonderlich erfolgreich. Backpulver oder Köderdosen töten zwar einzelne Tiere, aber eine ganze Ameisen-Kolonie löschen diese Hausmittel nicht aus. Um die Sandkiste von den Ameisen zu befreien, greifen Sie besser zu anderen Mitteln.

Gift - Es besteht die Möglichkeit, das Ameisenvolk im Sandkasten mit handelsüblichem Ameisengift zu erledigen. Das Resultat sind eine ganze Menge tote Ameisen in der Sandkiste und ggf. vergifteter Spielsand, wenn Sie kein biologisch abbaubares Gift verwenden. Aber wollen Sie ihr Kind in Sand spielen lassen, in dem Sie zuvor ein Biozid eingesetzt haben? Tauschen Sie den Sand nach dem Ableben der Ameisen komplett aus.
Kochendes Wasser - Viele Betroffene töten die Ameisen im Sandkasten mit kochendem Wasser, weil sie kein Gift verwenden wollen. Doch bei dieser Methode bleiben ebenfalls hunderte oder tausende Ameisen-Kadaver im Sand zurück, so dass Sie ihn zeitnah durch neuen Spielsand ersetzen müssen.
Beide Methoden vernichten in der Regel ein Ameisenvolk, der Sand ist aber hoffnungslos verunreinigt.
Sandkasten leeren - Die wirkungsvollste Methode um die Ameisen loszuwerden, ist definitiv ein kompletter Austausch des verunreinigten Sandes gegen neuen Spielsand. Lesen Sie dazu auch unsere Tipps wie Sie Spielsand entsorgen können. Im Anschluss gilt es, einer erneuten Invasion der kleinen Krabbler vorzubeugen
Erneutem Ameisenbefall vorbeugen
Gleich vorweg sei gesagt, einen 100%igen Schutz vor einem Ameisenbefall gibt es nicht, wenn der Sandkasten draußen auf dem Boden steht. Aber Sie können einige Dinge tun, um den Ameisen eine neue Siedlung in der Sandkiste zu verleiden.
Nachdem Sie den alten Sand entfernt haben, spülen Sie den Sandkasten gründlich mit heißem Wasser aus. Danach legen Sie Garten- oder Unkrautvlies unter dem Sandkasten aus. Es verhindert, dass Pflanzen und Insekten von unten in den Sandkasten vordringen können und sorgt gleichzeitig dafür, dass Wasser aus dem Kasten abfließen kann. Ohne die direkte Verbindung zum Erdboden, ist der mit Spielsand befüllte Sandkasten nicht mehr attraktiv für die Ameisen.
Plastikfolie mit Löchern ist keine Alternative zum Unkrautvlies. Aufgrund der Löcher für den Wasserabfluss, lassen sich Ameisen nicht lange von der Folie aufhalten.
Ist der Boden mit Vlies abgedichtet, kann neuer Spielsand eingefüllt werden. Anschließend folgt mit der Abdeckung der wichtigste Teil, um einem erneuten Befall vorzubeugen.
Ist der Sandkasten abgedeckt, ist die Gefahr durch Katzenkot gebannt. Doch es ist wichtig, dass Umwelteinflüsse wie Wind und Regen zumindest ein wenig auf den Sand einwirken können. Kein Zugang zum Erdboden, leichte Umwelteinflüsse von oben. So lässt es sich am besten verhindern, dass die Ameisen zurück kommen. Eine gute Abdeckung für den Sandkasten lässt sich mit Kaninchendraht herstellen, den Sie für diesen Zweck auf einem Holzrahmen befestigen. Die nachfolgende Anleitung erklärt Schritt-für-Schritt, wie die Sandkastenreinigung bei Ameisenbefall funktioniert.
- Schritt 1: Entfernen Sie den alten Sand vollständig aus dem Sandkasten.
- Schritt 2: Spülen Sie den Sandkasten mit heißem Wasser aus.
- Schritt 3: Verlegen Sie Unkrautvlies unter dem Sandkasten.
- Schritt 4: Füllen Sie den neuen Spielsand ein.
- Schritt 5: Decken Sie den Sand so ab, dass er für Wind und Regen empfänglich ist, Tiere ihn aber nicht erreichen können.
Wie erwähnt, kann es einen 100%igen Schutz vor Ameisen im Sandkasten nicht geben. Aber mit den richtigen Maßnahmen zur Vorbeugung reduzieren Sie das Risiko eines Befalls deutlich.